Liebe Freundinnen, liebe Freunde!
Zeit für einen kleinen Einblick in die Produktion:
Die „Stadt der Diebe“-Folgen (auf Patreon/Steady) erfuhren erstmals eine großflächigere Unterlegung mit Soundeffekten für vorgelesene Passagen. Wir hatten das vorher schon mal sporadisch erprobt, etwa bei der Erzählung der Reise zum Mittelpunkt der Erde, die wir als Dankeschön an die Unterstützer der Dark Omen-Folge angehängt haben. Verantwortlich dafür war Matthäus, der normalerweise unsere Podcasts schneidet. Und als wir neulich dann die Idee hatten, den Text, den Henner für den The Hobbit-Podcast eingesprochen hat, zusammengeschnitten auf Youtube auszukoppeln, haben wir wieder Matthäus gebeten, da Hand anzulegen. Das Ergebnis ist spektakulär ... aber wie geht sowas eigentlich?
Für feuerspeiende Drachen ist es elementar (haha!), ein rotes Laken zu nehmen.
Wir geben Matthäus das Wort:
Hallo, hier Matthäus aus dem Schnittraum. Der Soundteppich der Hobbit-Nacherzählung ist eine Mischung aus fertigen Samples und eigens von mir erstellten Effekten, die sorgfältig in Länge und Intensität Henners gesprochenem Text angepasst wurden, um das Gesagte zu illustrieren, ohne es zu erdrücken.
Ein reales Beispiel für einen der verwendeten Effekte: Falls ihr euch gefragt habt, wie man den Flügelschlag eines Drachen aufnimmt (wenn man zuvor das Fenster offen gelassen hat und der Hausdrache geflohen ist), kann ich diese Frage beantworten: mit meinem Freund, Lars, dem Laken.
Das Schütteln und Schlagen von Stoffen zur Erzeugung von Flügelschlägen habe ich vor vielen Jahren von meinem Geräuschemacher beim Sounddesign zur fantastischen Elfen-Serie „Mia and Me“ gelernt. Jeder Stoff hat seine individuellen Eigenschaften und klingt anders. Ein kleines, relativ festes Handtuch würde man eher für Vögel nehmen, und ein großes Laken klingt einfach genial für Drachen oder Nazgûl. Man kann auch Stoffe verschiedener Arten und Größen übereinander „layern“, um unterschiedliche Arten von Flügeln zu reproduzieren. Von einem Drachenflügel mit eher ledernem Klang bis zu den rauschenden Federn von Tolkiens Riesenadler Gwaihir ist eigentlich fast alles drin.
Für die brodelnden Gefäße des Alchemisten in die Stadt der Diebe kam seinerzeit einfach mein Wasserkocher zum Einsatz;, für ein anderes Projekt habe ich mit Mehl in einem Luftballon Fußstapfen im Schnee simuliert. Da knautscht man das so schön befriedigend zusammen; es war allerdings eine ziemliche Sauerei.
Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächste Spielbuch-Staffel, die Mháire und Gunnar aufnehmen – und ich kann schon verraten, dass wieder ein Laken zum Einsatz kommen wird.
Podcasts im Oktober
In der Folge #125 von Stay Forever knöpfen wir uns nach langer Zeit (eigentlich erstmals seit Bubble Bobble) mal wieder einen Klassiker vor, der seinen Ursprung in der Spielhalle hat, den viele aber auch vom Heimcomputer kennen.
Gerade online gegangen ist die SF-Folge #124, die für den September geplant war: Schleichfahrt! Das ist ein ziemliches Monster geworden und war dementsprechend aufwändig in der Nachbearbeitung. Im Podcast kommen drei Mitglieder des Entwickler-Teams Massive zu Wort, Alexander Jorias, Ingo Frick und Oliver Weirich; Ende Oktober reichen wir obendrein noch ein Interview mit den drei Herren nach, in dem unter anderem länger über die Aquanox-Spiele und den Niedergang von Massive gesprochen wird.
Bei Super Stay Forever hat die Folge #56 zu NHL '94 den September knapp verpasst und erscheint Anfang Oktober. Die Oktoberfolge rutscht deshalb aber nicht auf den November, Ende des Monats widmen sich Fabian und Gunnar der kurzen Playstation-Serie Dino Crisis von Capcom. Im Cast geht es schwerpunktmäßig um Dino Crisis 2, das ist der Teil, der sich vom Schwesterspiel Resident Evil ein bisschen emanzipiert und mehr in Richtung Action geht.
Und es ist mal wieder Zeit für einen Auftritt von Henner: Stay Forever Technik #8 widmet sich in großer Ausführlichkeit der Geschichte und Technik unseres liebsten Eingabegeräts, der Maus. Henner und Chris erzählen unter anderem davon, warum die Maus gleich zweimal erfunden wurde, einmal davon in Deutschland.
Für die Unterstützer
Am letzten Tag des September ist die neue Staffel Stay Forever Spielt gestartet, die uns jetzt durch den Oktober begleiten wird. Thema ist das Spiel Neuromancer, ein Adventure-Rollenspiel-Hybrid von Interplay aus dem Jahr 1988. Der Titel basiert locker auf dem Cyberpunk-Klassiker gleichen Namens von William Gibson, es geht also um Hacker, die Matrix, Cyberimplanate und derlei Dinge.
Dazu kommt wie immer eine Folge unseres Koop-Formats mit The Pod: Zehn Jahre Klüger. André ist aus dem Urlaub zurück und bespricht mit Christian unter anderem den Start einer Crowdfunding-Kampagne für ein ausgesprochen ambitioniertes Spiel, die bis heute läuft.
Und wir bringen die erste Folge aus unserem neuen Schatz an Folgen des Formats Making Mags mit Benedikt Plass-Fleßenkämper, in dieser Episode spricht er mit Gunnars und Chris’ früherem Chef Jörg Langer über die Gründung der GameStar.
Wenn alles gut geht, bringen wir im Oktober auch noch Folge #16 unseres Plauderformats Format ohne Namen unter, es wird also ein Podcast-reicher Monat mal wieder.
Ach, der Goodieversand für die Unterstützer der beiden oberen Stufen steht auch an – wir produzieren gerade den Jahreskalender 2023. Die eigentliche Verschickung klappt vermutlich aber eher zum Ende des Oktober.
Stay Forever anderswo
Gunnar war im abgelaufenen Monat bei zwei Podcasts zu Gast. Bei den Spieleveteranen (mit Heinrich Lenhardt und Jörg Langer) ging es um das zwanzigjährige GamePro-Jubiläum, das wir hier bei Stay Forever in einer Folge des Unterstützerformats „Heftkritik“ mit André Horn als Gast gewürdigt haben. Im Literatur-Podcast Auf ein Buch mit Sebastian Aufdemkamp war das Thema „Narrative und Storytelling in Computerspielen“, was Gunnar Gelegenheit gab, mal wieder über vast narratives zu reden, das ist die besondere Möglichkeit von Spielen, Geschichten durch die Spielwelt selber zu erzählen, anstatt durch Dialog oder Zwischensequenzen.